Warum Kunst in Dreieinigkeit?
Unsere so schlichte Kirche mit ihrer klaren Form, den weißen, glatten Wänden und der dunklen Holzbalkendecke eignet sich hervorragend, um moderne Kunst temporär auszustellen. Daher hatte die Dreieinigkeitskirche sich schon mehrfach an der alle drei Jahre stattfindenden artionale beteiligt. Durch die Kunst kommt es zu einem neuen Blickwinkel nicht nur auf die Kirche, sondern auch auf den Glauben. Wie sehr die Kunstwerke die Gläubigen berühren, sehen Sie auch an den Eintragungen im Gästebuch, in dem uns Besucher ein Feedback über ihre Begegnungen mit der ausgestellten Kunst geben. Durch unsere Ausstellungen wollen wir zeigen, dass unsere und Ihre Kirche aktuell und immer offen ist – für alle.
Diesen Herbst:
DARK MATTER – THE INVISIBLE von Ena Oppenheimer
Was ist Wirklichkeit? Und was ist Materie?
Die materielle Wirklichkeit, das sinnlich Wahrnehmbare, gilt als wissenschaftlich und gesellschaftlich anerkannte Realität. Nach heutigem Kenntnisstand enthält das Universum nur insgesamt 4,9 Prozent sichtbarer oder wahrnehmbarer Materie. Alles andere ist dunkle Materie (DARK MATTER oder auch THE INVISIBLE) und dunkle Energie. Das bedeutet, dass das, was wir Realität nennen, nur einen winzigen Teil der materiellen Welt ausmacht.
Für Ena Oppenheimer ist das Unsichtbare und die Entstehung der lebendigen Form bestimmendes Thema ihrer Arbeit. In der Beschäftigung und im Dialog mit Naturwissenschaftlern aus Biophysik, Quantenphysik und Stringtheorie extrahiert sie einen philosophischen Subtext, der sich durch all ihre Arbeiten zieht. Schnitte durch die physische Realität geben den Blick frei auf eine Wirklichkeit, die man wiederzuerkennen glaubt und die dennoch mysteriös bleibt.
Ena Oppenheimers Arbeiten gehen auf ein persönliches und prägendes Erlebnis aus ihrer Kindheit zurück. „Ein Schockzustand – durch einen Unfall hervorgerufen – katapultierte mich in einen Wahrnehmungszustand der Körperlosigkeit“, sagt die Künstlerin. „In der darauffolgenden Zeit hatte ich immer wieder kurze Momenterlebnisse, wo ich den Eindruck hatte, meine Körperhülle kehre sich um und ich selbst würde zur Umgebung.“
In Ena Oppenheimers Werk finden sich wiederkehrende Morphologien in stets neuer Zusammensetzung von Formen und Farben. Welche Formen entstehen in der Natur – oder sind sie nichts anderes als sichtbar gewordene Gedanken? Solche Fragen aber beschäftigen nicht nur Kunst und Wissenschaft, sondern auch Religionen und natürlich vor allem den individuellen Glauben.
Dr. Isabel Gocke, Kirchenvorstandsmitglied
Kunstgespräch am 19. November um 19.30 Uhr – die Künstlerin ist anwesend!
Kunstgottesdienst: 27. Oktober um 10 Uhr
Die Ausstellung ist vom 10. Oktober bis zum 24. November zu sehen